Am 12. Juli 2025 ist unsere liebe Freundin und hochgeschätzte politische Weggefährtin Dr. Ulrike Kölver verstorben. Bewegende Kraft all ihrer Aktivitäten waren ein kritischer Humanismus und ein liberales Demokratieverständnis. Ihr Humor konnte Unerträgliches transformieren Ihr kritischer Verstand war der Gerechtigkeit verpflichtet, Analyse und Aktivität wurden von ihr immer zusammen gedacht. Als promovierte Linguistin, die lange im Ausland gelebt und in Nepal geforscht hat, bewegte sie sich in einem internationalen Feld, globale Betrachtungen bestimmten ihre Weltsicht. In den 90er Jahren wechselte sie ihren Lebensmittelpunkt, zog nach Berlin und wurde vielfältig politisch aktiv. Als Gründungsmitglied der WASG, die sich als Verein ‚Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit‘ gebildet und 2005 als Partei konstituiert hatte, wandte sie sich ab, als diese in der Partei „Die Linke“ aufging. Seitdem konzentrierten sich ihre Aktivitäten auf direktdemokratische Initiativen. 2001 beteiligte sie sich an der Initiative Berliner Bankenskandal, wurde 2008 aktiv beim Berliner Wassertisch mit dem sie den Kampf um die Rekommunalisierung des Berliner Wassers gewonnen hat. Der Schutz der Gemeingüter und der Daseinsvorsorge vor Privatisierungen wurden für sie elementar. Auch beim Kollektiv BlackRock-Tribunal agierte sie federführend, bestand darauf, die Politik in die Verantwortung zu nehmen für eine zusehend massive Umverteilung gesellschaftlicher Ressourcen. Großzügig hat sie Initiativen unterstützt, die für soziale Gerechtigkeit stritten. Wir denken an sie mit großer Dankbarkeit, werden sie schmerzlich vermissen und in ihrem Sinne weiter wirken.
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