Buchvorstellung „Das Wasser gehört uns allen“ von Maude Barlow
Maude Barlows Vision einer wassergerechten Welt begann als Graswurzelbewegung und hat inzwischen weltweit Kreise gezogen: Um die Privatisierung des Wassers zu bekämpfen und unsere wichtigste Lebensgrundlage umfassend zu schützen, sind viele Städte auf der ganzen Welt zu „Blue Communities“ geworden. „Nach dem Öl im 20. Jahrhundert ist das Wasser das alles beherrschende Problem“, sagt Maude Barlow, die Wasserkämpferin der ersten Stunde, Trägerin des alternativen Nobelpreises und Wasserbeauftrage der UN-Generalversammlung 2010. Sie wirkte genau in jenem Jahr entscheidend mit, als das Recht auf Wasser und sanitäre Grundversorgung von der UN-Generalversammlung als Menschenrecht anerkannt wurde.
Auch Berlin hat sich am 22. März 2018 durch Beschluss des Abgeordnetenhauses auf die Grundsätze einer „Blue Community“ verpflichtet, die die Anerkennung von Wasser als Menschenrecht und den Erhalt des Wassers als öffentliches Gut beinhaltet. Damit vollendete die Koalitionsregierung, was auf Anregung und Vermittlung des Berliner Wassertischs im März 2017 begann, als Maude Barlow im Berliner Abgeordnetenhaus einer interessierten Öffentlichkeit das vom Council of Canadians entwickelte „Blue Community“-Projekt vorstellte. Wohl erstmalig arbeiten hier die Politik (der Senat und die Senatsverwaltung,) die Gemeinwirtschaft (die Berliner Wasserbetriebe) und Wasseraktive zusammen, eine Herausforderung für alle Beteiligten.
Johanna Erdmann und Dorothea Härlin, Initiatorinnen von Blue Community Berlin, stellen an diesem Abend das am 26. August erscheinende neue Buch „Das Wasser gehört uns allen – Wie wir den Schutz des Wassers in die öffentliche Hand nehmen können“ der weltberühmten Wasseraktivistin Maude Barlow vor. Auch der Berliner Wassertisch und seine Impulse für die globale Wasserbewegung spielen darin eine Rolle. Welche neuen politischen Ausdrucksformen und Handlungsperspektiven eröffnet die Autorin gesellschaftlichen Initiativen, um Wasser als elementares Lebenselement der Gewinnerzeugung zu entziehen und es als Gemeingut zu bewahren und zu schützen?
Moderation
Ulrike von Wiesenau (Berliner Wassertisch/ Institut für soziale Gegenwartsfragen)
Zeit und Ort
Dienstag, 01.09.2020, 19:00 Uhr
Haus der Demokratie und Menschenrechte, Robert-Havemann-Saal
Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin